In Gebieten ohne ausreichende öffentliche Löschwasserversorgung sind normgerechte Löschwasserbehälter nach DIN 14230 unverzichtbar. Sie sichern die schnelle Wasserbereitstellung im Brandfall – unabhängig von Trinkwassernetz oder Infrastruktur. Dieser Überblick richtet sich an Fachplaner, Behörden und Betreiber, die eine zuverlässige Lösung für die Brandbekämpfung suchen – sei es in Industrie, Landwirtschaft oder bei kommunalen Projekten.
Löschwasserbehälter nach DIN 14230
Was sind Löschwasserbehälter nach DIN 14230?
Ein Löschwasserbehälter nach DIN 14230 ist eine standardisierte Lösung für die Löschwasserbevorratung unterirdischer Löschwassertanks – speziell für Standorte ohne ausreichende Wasserversorgung oder Trinkwassernetz. Die Norm definiert sämtliche baulichen und technischen Anforderungen an die Ausführung solcher Löschwassertanks, um eine sichere und zuverlässige Entnahme durch die Feuerwehr zu gewährleisten. In diesem Leitfaden erfahren Planer, Architekten und Betreiber, wie sie Löschwasserzisternen normgerecht konzipieren, umsetzen und instand halten.
Warum ist die DIN 14230 bei Löschwasserbehältern so wichtig?
Während sich viele Regelwerke mit dem Brandschutz allgemein befassen, ist die DIN 14230 ausschließlich auf die Konstruktion von Anlagen zur Bereitstellung von Löschwasser spezialisiert. Sie gewährleistet, dass der Speicher im Brandfall jederzeit voll zugänglich, betriebsbereit und normgerecht aufgebaut ist. Dies ist insbesondere in ländlichen Regionen, Kommunen, Gemeinden, Städten, der Industrie oder bei Sonderbauten entscheidend, wo keine zentrale Löschwasserentnahmestelle vorhanden ist.
Die Norm deckt unter anderem folgende Bereiche ab:
- Konstruktionsvorgaben für unterirdische Behälter
- Anforderungen an Sauganschlüsse und Entlüftungssysteme
- Vorgaben zur Zugänglichkeit und Wartung
- Technische Details zu Prüföffnungen, Füllstandsanzeigen, Fassungsvermögen und Einbaubedingungen
Aufbau & technische Merkmale eines DIN-14230-konformen Löschwasserbehälters
Sauganschluss & Feuerwehrzugang: Zentraler Bestandteil ist die frostsichere Saugstelle mit A-Kupplung (wahlweise auch B-Kupplung), die gemäß DIN 14244 ausgeführt werden muss. Alternativ sind auch Anschlüsse in DN 100 oder DN 125 möglich – je nach Löschwasserbedarf und verwendetes Saugrohr. Sie ermöglicht der Feuerwehr eine zügige Wasserentnahme für die Brandbekämpfung.
Domschacht & Wartungszugang: Ein geeigneter Zugang zur Kontrolle und Instandhaltung muss vorgesehen sein – je nach Standortanforderung auch LKW-befahrbar.
Entlüftungssystem: Die Entlüftung verhindert ein Vakuum beim Ansaugen des Wassers und schützt vor Schmutzeintritt. Sie sorgt zudem für eine hygienische Trennung zum Trinkwasser, dank unserer Trinkwassertanks, bei getrennter Befüllung über das Trinkwassernetz.
Füllstandsanzeige & Überlauf: Der Wasserstand muss jederzeit kontrollierbar sein. Ein Überlauf schützt vor Überfüllung, vor allem bei automatischer Nachspeisung oder Befüllung mit Regenwasser.
Löschwasserbehältern Materialwahl im Kontext der DIN 14230
Die Norm macht keine starren Materialvorgaben, jedoch beeinflusst die Materialwahl maßgeblich die Umsetzbarkeit der normativen Anforderungen. Deshalb sollten Planer die DIN-Vorgaben mit den Materialeigenschaften abgleichen:
Löschwasserbehälter aus Beton (Stahlbeton)
✔ Stabil bei hohem Grundwasser
✔ Standardmäßig für SLW-60-Verkehrslast ausgelegt
✘ Aufwendiger Einbau, potenzielle Rissgefahr
✔ Besonders geeignet bei hoher Anzahl an Fahrzeugbewegungen oder extremer Länge des Verkehrsweges
Löschwasserbehälter aus PE-HD (Kunststoff)
✔ Leicht zu montieren, dauerhaft dicht
✔ Ideal bei eingeschränkter Zugänglichkeit
✘ Nur mit zusätzlicher Sicherung befahrbar
✔ Schnelle Montage und günstige Lieferung
Löschwasserbehälter aus Stahl (beschichtet)
✔ Werksseitig hohe Dichtheit
✔ Kompakte Bauweise durch Vorfertigung
✘ Hoher Korrosionsschutz erforderlich
✔ Besonders geeignet bei hohen Anforderungen an statische Sicherheit
Einbau von Löschwasserbehältern nach DIN 14230: Praxiswissen für Fachplaner
Die Norm schreibt einen unterirdischen Einbau mit statisch ausreichender Auslegung vor. Die Behälter müssen so platziert werden, dass die Feuerwehr problemlos darauf zugreifen kann – auch bei winterlichen Bedingungen oder während extremer Trockenheit.
Weitere Einbauanforderungen:
- Frosttiefe muss beachtet werden
- Absicherung gegen Auftrieb, ist bei hohem Grundwasser erforderlich
- Die Abdeckung muss gemäß Verkehrslast (z. B. SLW 30/60) ausgewählt werden
- Individuelle Maßnahmen zur Standortsicherung können erforderlich sein
Löschwasserbehälter-Prüfpflichten nach DIN 14230: Was Betreiber wissen müssen
Nach der Installation beginnt die Betreiberverantwortung. Die Norm legt dabei klare Prüfintervalle und Zuständigkeiten fest:
| Prüfart | Turnus | Zuständig |
| Sichtkontrolle | Monatlich | Betreiber |
| Funktionsprüfung | Jährlich | Sachkundige Person |
| Dichtheitsprüfung | Alle 3–5 Jahre | Zertifizierter Sachverständiger |
Die Dokumentation erfolgt im Betriebsbuch, das jederzeit vorgelegt werden können muss – z. B. bei der Brandschau. Eine regelmäßige Prüfung stellt nicht nur die Sicherheit der Anlage sicher, sondern ist auch Bestandteil vieler versicherungsrelevanter Regeln.
Realistische Kostenplanung für einen DIN-14230-Löschwasserbehälter
Die Norm selbst enthält keine Preisangaben – doch sie beeinflusst die Kosten maßgeblich durch technische Anforderungen. Hier ein Überblick über die Kostenfaktoren:
- Größe (Volumen, z. B. 100 m³) – abhängig vom örtlichen Bedarf
- Materialwahl (z. B. Beton, PE oder Stahl)
- Ausführung (z. B. befahrbar oder nicht)
- Standortbedingungen (z. B. Grundwasser, Bodenklasse)
- Zusätzliche Ausstattung: Füllstandsanzeige, Saugkupplung, Belüftung
Preisrahmen (Material exkl. Einbau):
👉 250 – 450 €/m³ – je nach Ausführung und Hersteller
Häufig gestellte Fragen zu Löschwasserbehälter nach DIN 14230
Die DIN 14230 definiert die technischen Mindestanforderungen für unterirdische Löschwasserbehälter, um eine normgerechte, jederzeit funktionstüchtige Löschwasserversorgung sicherzustellen. Ziel ist es, im Ernstfall die schnelle Entnahme von Löschwasser durch die Feuerwehr zu ermöglichen – unabhängig von der öffentlichen Versorgung oder dem Trinkwassernetz. Damit leistet die Norm einen wesentlichen Beitrag zum vorbeugenden Schutz von Menschen, Sachwerten und Infrastruktur.
Eine klassische Regenwasserzisterne dient in erster Linie der Brauchwassernutzung und ist nicht automatisch für die Löschwasserversorgung geeignet. Löschwasserbehälter nach DIN 14230 sind speziell für den Brandschutz ausgelegt – mit genormten Sauganschlüssen, ausreichendem Fassungsvermögen, klar geregelter Zugänglichkeit und regelmäßigen Prüfpflichten. Diese Anforderungen gelten unabhängig davon, ob der Behälter in der Landwirtschaft, Industrie oder bei öffentlichen Einrichtungen eingesetzt wird. Die Zisterne erfüllt diese Kriterien in der Regel nicht ohne zusätzliche bauliche Maßnahmen.
Nicht ohne Weiteres. Eine Umwidmung ist nur dann möglich, wenn sämtliche Vorgaben der DIN 14230 erfüllt werden. Das betrifft z. B. die Ausstattung mit einem genormten Sauganschluss, einer geeigneten Form, frostsicheren Zugängen sowie einer zuverlässigen Füllstandsanzeige. Auch der permanente Füllstand mit Löschwasser – nicht nur Regenwasser – muss sichergestellt sein. Als Beispiel: In einem Gewerbegebiet mit fehlender Trinkwasserleitung könnte eine umgerüstete Zisterne eine wirtschaftliche Lösung darstellen – aber nur bei vollständiger Normkonformität.
Die Lebensdauer eines Löschwasserbehälters hängt stark vom verwendeten Material, dem Einbauort und der regelmäßigen Wartung ab. Bei fachgerechter Ausführung kann ein Behälter aus Stahlbeton oder PE-HD über 50 Jahre genutzt werden. Kunststoffbehälter sind besonders wartungsarm, während Stahlbehälter eine intakte Beschichtung erfordern. Auch regelmäßige Prüfungen sind entscheidend, um die dauerhafte Versorgung im Brandfall zu garantieren – sowohl in Landwirtschaft als auch Industrie oder Kommunen.